Das Cover von Französisch verlernen
Elisa Diallo
Französisch verlernen
Mein Weg nach Deutschland

Wenn es anfängt, weh zu tun, muss man etwas unternehmen: Das fand auch Elisa Diallo, Tochter einer französischen Mutter und eines guineischen Vaters. Aufgewachsen in Frankreich, empörte sie sich zunehmend über die Hartnäckigkeit, mit der die Grande Nation ihren Staatsbürgerinnen und -­bürgern mit Migrationshintergrund immer wieder zu verstehen gab, sie gehörten zwar dazu – aber eben doch nicht ganz. Heute lebt Elisa Diallo in Mannheim, besitzt die deutsche Staatsbürgerschaft und arbeitet in Frankfurt. Wie es zu diesem für eine Französin immer noch radikalem Schritt kam, das erzählt und erklärt sie in diesem wichtigen persönlichen Zeugnis in Zeiten, in denen die Frage »Woher kommst du und wer bist du?« so wichtig und unwichtig wie nie ist.

Aus dem Französischen von Isabel Kupski
Originaltitel: Une fille de France
160 Seiten · Klappenbroschur · 120 × 183 mm
Auch als e-Book erhältlich
ISBN: 978-3-946334-91-0
Autorin

Elisa Diallo

Elisa Diallo wurde 1976 in Paris geboren. Ihr Vater stammte aus Guinea-Conakry, ihre Mutter aus Frankreich. Sie studierte Geschichtswissenschaft in Paris, anschließend ­Niederlandistik und Literaturwissenschaft in den Niederlanden. Nach der Promotion über französischsprachige postkoloniale Literatur zog sie 2009 nach Deutschland, wo sie ­seither in der Verlagsbranche tätig ist.

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Übersetzerin

Isabel Kupski

Isabel Kupski, geboren 1964 in Krefeld, war viele Jahre Lektorin im S. Fischer Verlag und arbeitet heute als Scout für französische Literatur. Sie übersetzt aus dem Französischen, zuletzt »Amours« von Léonor de Récondo (Dörlemann).

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EUR 14,00

Rezensionen

»Seit dem Tod von George Floyd ist auch hierzulande die Debatte um strukturellen Rassismus, Identität und Gleichberechtigung in den Mainstream eingezogen. Elisa Diallos Buch kommt also zur rechten Zeit, unaufgeregt, anregend und – immerhin – vorsichtig optimistisch.«

BR KULTURBÜHNE

»Weil in ihren Augen Deutschland fähig ist, zu büßen, und nach dem Zweiten Weltkrieg den Wiederaufbau nicht auf Nationalstolz gegründet hat, glaubt sie, dass Deutschland Vorreiter einer multiethnischen Gesellschaft sein kann. ›In diesem Moment sehe ich keinen Grund, nicht daran zu glauben. Also glaube ich daran‹, beendet sie ihren zugleich persönlichen und sachlichen Essay.«

GIESSENER ALLGEMEINE

»›Französisch verlernen‹ setzt sich mit Deutschland, Frankreich, mit Rassismus und mit kafkaesker deutscher Bürokratie auseinander, ist dabei aber ohne Wut oder Anklage geschrieben. Für Menschen, die die ›Woher kommst du wirklich‹-Frage kennen, ist die Erfahrung, dieses Buch zu lesen, bestimmt eine andere als für Weißdeutsche. Empfehlen kann ich die Lektüre allen.«

ISABELLA CALDART, NOVELLIEREN

»›Französisch verlernen‹ ist ein so ausgewogenes, nachdenkliches, kluges Buch, das alle lesen sollten. Und nicht zuletzt eine sagenhaft interessante Familiengeschichte!«

LITERATURKURIER

»(...) ein zugleich persönlicher und sachlicher Essay.«

SABINE GLAUBITZ, RHEIN-NECKAR-ZEITUNG

»Ein kluges Essaydebüt«

SWR2 LESENSWERT

»Es ist ein hoffnungsvolles Buch, das zwar vieles, was auch in Deutschland nicht so gut läuft thematisiert, aber eben auch aufzeigt, wo das Potenzial in dieser Gesellschaft liegt und was hier gut gelingt.«

TOBIAS BRUNS, PHILOSOPHENSTREIK

»Den Charme von Elisa Diallos Essay macht aus, dass sie immer wieder zwischen politischen Analysen und persönlichen Erlebnissen wechselt.«

DINA NETZ, WDR3

»Ich lese das Buch, weil ich Elisa sowieso wunderbar finde, aber es ist für mich auch wirklich spannend, mehr über Elisas Erfahrungen als schwarze französische Mutter in Deutschland zu erfahren.«

SHARON DODUA OTOO, FRANKFURTER ALLGEMEINE SONNTAGSZEITUNG

»Coup de coeur«

LITTÉRAMOUS

»Diallo schreibt nicht so sehr analytisch als assoziativ, emotional, argumentiert mit Beobachtungen.«

WESTFÄLISCHER ANZEIGER

»Ein unprätentiöses Büchlein, das nachdenklicher machen kann als so Vieles, das mit aggressivem Marktgeschrei aufritt.«

ERHARD SCHÜTZ, DER FREITAG

»Interessant dabei ist ihre [Diallos] Perspektive von außen auf ein Land, dass mit Merkels ›Wir schaffen das‹ zwar kurzzeitig den Anschein historischer Verantwortungsübernahme suggerierte, mit AFD und Pegida aber alles andere als Willkommenskultur buchstabiert.«

BUCHKULTUR

»Diallos Buch ist eine kluge Reflexion, ein sehr persönlicher Diskurs über westliche Gesellschaften und deren soziale Defizite. Die profunde Lebenserfahrung der heute 45-Jährigen in diversen Ländern macht ihre Einschätzungen glaubhaft; dass sie dabei mit eigenen Ängsten und Zweifeln nicht hinterm Berg hält, macht ihren Essay so lesenswert.«

HEINZ GORR, BAYERISCHER RUNDFUNK

»Der Ton, den Elisa Diallo anschlägt, ist aber nicht anklagend oder polemisch. Und das macht die Stärke dieses Essays aus, der auch eine bittere Bilanz der postkolonialen Zeit in Frankreich ist. Elisa Diallo erzählt präzise und in eleganter Sprache von ihren eigenen Erfahrungen (...).«

CLARISSA COSSAIS, DEUTSCHLANDFUNK KULTUR

»Zwischen zwei Buchdeckeln vereint Elisa Diallo persönlichen Erfahrungsbericht und politische Analyse.«

CHRISTIAN HOFFMANN, LAMPERTHEIMER, WORMSER UND BÜRSTADTER ZEITUNG

»Elisa Diallos Essay ist persönlicher Erfahrungsbericht und politische Analyse zugleich.«

DINA NETZ, DEUTSCHLANDFUNK

»In Diallos Buch geht es aber um viel mehr als nur um den deutsch-französischen Vergleich im Umgang mit Rassismus und Rechtsextremismus. Es ist eine tiefgründige Reflexion über Identität, Zugehörigkeit, Heimat.«

ISABELLE HARTMANN, BR5

»Auch sagt sie [Diallo], dass sie mit den gängigen Blicken auf Deutschland und Nachbar Frankreich nichts anfangen könne. Aber genau diese beiden Fakten machen das Buch interessant.«

STEFAN M. DETTLINGER, MANNHEIMER MORGEN

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