Das Cover von Hunnen und Rebellen
Jessica Mitford
Hunnen und Rebellen
Meine Familie und das 20. Jahrhundert

Wenige Familien aus der englischen Aristokratie vereinten die dünkelhaften, hinterweltlichen, aber auch die zuweilen radikal unkonventionellen Züge dieser Gesellschaftsschicht in so burlesker Konzentration auf sich wie die Mitfords in den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts. Die Töchter aus diesem guten Hause heirateten Brauereierben und Faschisten, waren glühende Bewunderinnen von Adolf Hitler, gingen auf die Fuchsjagd und endlose Cocktailpartys – oder aber sie zogen für die Republik in den Spanischen Bürgerkrieg. Letzteres tat Jessica Mitford, die mit ihren Memoiren eines der vielleicht schönsten, komischsten und boshaftesten Porträts nicht nur ihres exzentrisch reaktionären Elternhauses schrieb.

»Eine hinreißende Autobiographie.« Susanne Mayer, Die Zeit

Aus dem Englischen und mit einem Nachwort und Anmerkungen von Joachim Kalka
Überarbeitete Neuausgabe
Originaltitel: Hons and Rebels
384 Seiten · Klappenbroschur · 120 x 183 mm
Auch als e-Book erhältlich
ISBN: 978-3-949203-43-5
Autorin

Jessica Mitford

Jessica Mitford (1917–1996) gehörte zu den sechs Töchtern einer exzentrischen englischen Landadelsfamilie, von denen die meisten in den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts berühmt oder berüchtigt wurden – Jessica als kommunistische Sympathisantin, die mit ihrem Cousin Esmond Romilly (einem Neffen Churchills) ausriss ins Spanien des Bürgerkriegs.

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Übersetzer

Joachim Kalka

Joachim Kalka, geboren 1948, lebt als Autor, Kritiker und Übersetzer in Leipzig. Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung verlieh ihm 1996 für sein Übersetzungswerk – insbesondere für die Übertragungen der Romane von Gilbert Sorrentino – den Johann-Heinrich-Voß-Preis und wählte ihn 1997 zum Mitglied. 2009 nahm ihn die Bayerische Akademie der Schönen Künste auf. Neben zahlreichen Übersetzungen für den Berenberg Verlag übertrug er Werke von Angela Carter, Guillermo Cabrera Infante, Arthur Machen, Peter Matthiessen, Martin Amis, Russell Hoban, Gilbert Sorrentino und Jean-Noël Pancrazi. Außerdem erschienen bei Berenberg mehrere seiner Essaybände, zuletzt »Schatten und Schnee« (2022).

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EUR 20,00

Rezensionen

»Ein wunderbares Zeitdokument, charmant geschrieben. Man schwankt zwischen Schmunzeln, ungläubigem Staunen und Kopfschütteln, muss Jessica Mitford aber einfach mögen für ihren Versuch, ein selbstbestimmtes Leben zu führen.«

FRAULEHMANNLIEST (INSTAGRAM)

»Eine hinreißende Autobiografie.«

SUSANNE MAYER, DIE ZEIT

»Jessica Mitfords Memoiren sind ein lebhaftes Portrait ihres Clans und ein bewegendes Stück Zeitgeschichte.«

REGULA FREULER, NZZ AM SONNTAG

»Was das zweitjüngste der sieben hochinteressanten Mitford Kinder (sechs Mädchen, ein Junge) allein bis 1960 erlebt hat, füllt das wahnwitzige Buch bis zum Platzen.«

JENNI ZYLKA, DIE TAGESZEITUNG

»Glänzend unterhaltsamer Lesestoff.«

BARBARA VON BECKER, FRANKFURTER RUNDSCHAU

»Ein Glücksfall historischer autobiographischer Literatur.«

BUCHHANDLUNG DANTE CONNECTION, BERLIN

»Eine wunderbar erzählte Lebensgeschichte eines eigensinnigen Mädchens [...].«

HEIKE CARSTENSEN, EMOTION

»Mit 53 Jahren Verspätung ist Jessicas Autobiografie endlich auf Deutsch erschienen. Es ist eine der vergnüglichsten überhaupt.«

THOMAS BODMER, TAGES-ANZEIGER

»Lesenswert ist dieses Buch ob des kristallklaren Stils, des Humors, des Witzes, der Klugheit, der glänzenden Formulierungen.«

ALEXANDER KLUY, DER STANDARD

»Ein tolles Buch, dem man das Alter von nunmehr 53 Jahren nicht ansieht, so frisch, lustig und so vollkommen ohne Belehrung kommt es daher.«

KLAUS BITTERMANN, JUNGE WELT

»Diese Mischung aus Untertreibung und Humor ins Deutsche zu übertragen, war sicherlich keine leichte Aufgabe. Joachim Kalka, der schon viele schwierige Werke aus dem Französischen und dem Englischen übersetzt hat, ist dies aber trefflich gelungen.«

MARGARETE VON SCHWARZKOPF, NDR1 NIEDERSACHSEN

»[Der Berenberg Verlag] ist seiner Tradition treu und veröffentlicht seltene, in Deutschland bisher nicht erschienene Bücher von Gehalt. […] Ein lesenswertes Buch.«

ULI GELLERMANN, NEUES DEUTSCHLAND

»Es ist eine bunte und verrückte Kindheit und Jugend, die Jessica Mitford rasant, souverän und mit dem ihr eigenen Humor erzählt.«

ENNIKE SIEDLER, LESART

»Wenn man Mitte der 1930er Jahre jung war und zu den wirklich ›Guten‹ gehören wollte, genügte es nicht, am Freitag die Schule zu schwänzen oder sich an einer belebten Kreuzung festzukleben. Da musste man schon nach Spanien in den Kampf ziehen. Unnachahmlich schildert das Jessica Mitford, eine der berühmten Schwestern, in ihrem erstmals 1960 erschienen Erinnerungsbuch.«

WALTER KLIER, WIENER ZEITUNG

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