Nach 22 Jahren

Berenberg macht den Laden dicht

»Wie? Ammann macht den Laden dicht? Von Berenberg mitnichten
Der müsste sonst, und will das nicht, auf Léautaud verzichten«

 
Liebe Freundinnen und Freunde –
 
so dichtete vor 15 Jahren Hanns Grössel, als WDR-Redakteur eine Legende und nebenher einer der besten Übersetzer aus dem Skandinavischen und dem Französischen. In letzterer Eigenschaft hat er sich auch in das Programm dieses Verlages eingeschrieben.
 
Würde er noch leben, müsste er neu dichten, denn der Berenberg Verlag wird voraussichtlich am 31. März 2026 nach 22 Jahren seine Geschäftstätigkeit einstellen.
 
Es war noch nie einfach, im deutschsprachigen Buchmarkt als kleiner Verlag über einen längeren Zeitraum hinweg zu bestehen, und daran hat sich nichts geändert. Wir haben 22 Jahre nicht nur durchgehalten, sondern, wie wir hoffen, auch zum Vergnügen und zur unterhaltsamen Fortbildung unserer Leserschaft beigetragen. Es waren, so viel können wir sagen, gute Jahre. Nun ist es genug.
 
Gründe für diese Entscheidung gibt es, an dieser Stelle sollen sie jedoch nicht ausgebreitet werden.
 
Stattdessen möchten wir uns bedanken: in erster Linie bei den Autorinnen und Autoren, die dazu beigetragen haben, dass das Programm des Berenberg Verlags ein internationales Prestige erringen konnte. Viele Übersetzerinnen und Übersetzer haben das ermöglicht. Auch Ihnen gilt unser Dank.
 
Bedanken möchten wir uns für die Sympathie und Begeisterung der Buchhändler·innen, der Verlagsvertreter·innen und unserer Freundinnen und Freunde in den Medien (auch den sozialen), denen unser halbjährlich angekündigtes Programm und die dann erschienenen Bücher so viel bedeutet haben, dass sie sie gefördert und verkauft haben.
 
Unsere Leserschaft haben wir über die Inhalte, die Form, die Sprache und auch über das mit handwerklicher Expertise verwirklichte Design unserer Bücher gewinnen können. Der Spruch, mit dem wir vor gut zwanzig Jahren auf uns aufmerksam machten – »Endlich wieder schöne Bücher!« –, war vielleicht etwas großspurig. Aber die schöne – und haltbare – Aufmachung unserer Bücher hat Eindruck und Freude gemacht. Wenn alles gut geht, werden viele der hier erschienenen Bücher unsere Lebenszeit weit überdauern und die Botschaft ihrer Autor·innen in die Zukunft tragen.
 
Bedanken möchte ich mich nicht zuletzt bei meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die das alles überhaupt erst möglich gemacht haben. Sie haben viele Jahre mit kreativer Begeisterung für diesen Verlag gearbeitet, einige von ihnen mehr oder weniger über die gesamte Lebenszeit des Verlags. Worte sind als Dank dafür zu wenig.
 
Jetzt sehen wir zu, ob unsere Autorin Christine Wunnicke noch den Buchpreis gewinnt, und dann stoßen wir an – auf jeden Fall!
 
Egon Ammann hat 2010 den schönen Satz geäußert: »Man kann den Stab weiterreichen. Man kann ihn aber auch vergraben.«
 
Bleiben Sie trotzdem uns und unserem Andenken gewogen
 
Ihr
Heinrich v. Berenberg

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