Helmut Böttiger Czernowitz

Stadt der Zeitenwenden

Leseprobe Dreimal ist Helmut Böttiger während der letzten dreißig Jahre nach Czernowitz gereist, in die Stadt am östlichen Rand der alten Habsburger­monarchie, heute eine Stadt im Westen der ­Ukraine – und längst ein mythischer Ort. Jedes Mal hatte sich die Stadt verändert: von einem eben noch sowjetischen Vielvölker-Labor zum Schauplatz der Orangenen Revolution. Und schließlich zu einer Stadt in der neuen, eigenständigen Ukraine, die sich gegen die alten Besatzer verteidigen muss. Nicht nur ihre jüdischen Wurzeln hat die Stadt neu entdeckt. Helmut Böttiger ist auch den Spuren der Literatur gefolgt. Von Paul Celan bis zu den Autorinnen und Autoren der modernen Ukraine, die sehnsüchtig nach Westen blickt und vom Osten nicht loskommt.


Helmut Böttiger
Czernowitz
88 Seiten · Halbleinen · fadengeheftet · 134 × 200 mm
Auch als E-Book erhältlich
Herbst 2023
ISBN 978-3-949203-71-8
EUR 22,00


Helmut Böttiger
geboren 1956, ist freier Autor, Literaturkritiker und Essayist. 2013 erhielt er für sein Buch »Die Gruppe 47« den Preis der Leipziger Buchmesse.... mehr



Rezensionen:


»Sachbuch des Monats September 2023«

Andreas Wang, rbb kultur

»Es entsteht ein nostalgisch und schwermütig verklärter Blick auf Osteuropa: endlose Felder durch das Autofenster; aber zugleich Korruption, Strukturschwäche und darüber eine nicht immer greifbare Gemütlichkeit. Czernowitz ist bei Böttiger auch ein literarischer Erinnerungsort, auf einnehmende Weise zeigt er, wie ukrainische Künstler heute mit ihrer Sprache umgehen und sich literarisch von Russland abgrenzen.«

Luca Vazgec, Frankfurter Allgemeine Zeitung

»Inflationärer Gebrauch nutzt das Modewort ›Zeitenwende‹ gerade ab, doch Helmut Böttigers Buch über das ukrainische Czernowitz gibt dem Begriff seine Prägnanz wieder. (…) Man hat diese so kundigen wie verstörenden Essays schnell durchgelesen, doch gibt es kaum ein besseres Buch über das, was in der Ukraine gerade auf dem Spiel steht.«

Dirk Schümer, Die literarische Welt

»(...) ein anregendes Buch«

Bettina Schulte, Badische Zeitung

»Einen radikal subjektiven Blick, der in großem (literarischen) Wissen gründet, wirft Helmut Böttiger auf Czernowitz.«

Michael Schleicher, Münchner Merkur

»Böttiger ist (…) ein feiner Beobachter.«

Paul Jandl, Neue Zürcher Zeitung