Altaf Tyrewala
Das Ministerium der verletzten Gefühle

Gedicht

Leseprobe »Diese Stadt diese Stadt« – ratlos und empört, fasziniert und entsetzt sieht man mit Altaf Tyrewala auf seine Heimat Mumbai und die 18 Millionen Menschen, die hier tagtäglich versuchen, sich ein Leben im Chaos zu erkämpfen. Und oft genug verlieren. Der Teeverkäufer Ganesh zum Beispiel, dessen Straßenstand einer Bushaltestelle Platz machen muss und der sogar beim Selbstmord noch Pech hat. Oder Bhanu, eine Dalit, die in einer Hütte neben dem Luxushochhaus ihres Herrn verreckt. Tyrewala lässt sie in seinem zornigen Langgedicht atemlos vor­über­ziehen und schafft ein einzigartiges Panoptikum des Lebens in einer entfesselten Metropole unter den Bedingungen des globalisierten Kapitalismus; in einem Land, das sämtliche Widersprüche dieser ­schönen neuen Welt auf sich vereinigt. Ein »Wasteland« für unsere Zeit.


Altaf Tyrewala
Das Ministerium der verletzten Gefühle
Aus dem Englischen von Beatrice Faßbender
100 Seiten · Klappenbroschur · fadengeheftet · 150 x 228 mm
Herbst 2013
VERGRIFFEN
ISBN 978-3-937834-67-2
EUR 19,00


Altaf Tyrewala
geboren 1977 in Mumbai, Indien, studierte Betriebswirtschaft in New York City und lebt seit 1999 wieder in Mumbai. 2006 erschien sein erster Roman... mehr

Beatrice Faßbender
geboren in Reinbek, lebt in Berlin. Sie hat Gedichtbände von Jeffrey Yang und Altaf Tyrewala übersetzt, Essays u. a. von Eliot Weinberger und Priya... mehr



Rezensionen:


»Ein überwältigendes Werk.«

Matthias Ehlers, WDR 5

»[E]in Episodenfilm in Stakkatoversen, deren Furor ihresgleichen sucht.«

Jan Volker Röhnert, Frankfurter Allgemeine Zeitung

»Leicht verdauliche Lektüre ist dieses Poem – von Beatrice Faßbender in ein so nüchternes wie bissiges Deutsch übertragen – also nicht. Dafür aber hallen Tyrewalas scharfsichtige Impressionen über eine in jeder Hinsicht vom Exzess geprägten Stadt lange in einem nach.«

Claudia Kramatschek, SWR 2

»[Ein] großes Bombay-Poem.«

Gregor Dotzauer, Der Tagesspiegel

»(...) ein Orkan, ein sprachlich und inhaltlich überbordendes Liebe-Hass-Kompendium auf den Moloch Mumbai und den Moloch Welt (...) Eines dieser Bücher, das schlaflose Nächte bereitet.«

Gerrit Wustmann, Fixpoetry

»Aus wechselnden Perspektiven, die an Splitter eines zerbrochenen Spiegels denken lassen, setzt der Dichter das Bild einer dysfunktionalen Stadt zusammen.«

Katharina Döbler, Deutschlandradio Kultur

»Mitreißend.«

Main-Echo

»Seine Verse sind rau und atemlos, aber auch so eigentümlich glänzend wie Mumbai selbst.«

Gabriele Riedle, GEO